Nach Fertigstellung der Ka 2 wurde Rudolf Kaiser von Schleicher gekündigt, bekam aber für die noch verbleibendeZeit von etwa einem Monat (August/September 1953) den Auftrag, die Rhönlerche zu konstruieren. Da Kaiserschon bei Scheibe am Doppelsitzer "Specht" gearbeitet hatte, fiel ihm der Entwurf der Rhönlerche II (Ka 4) nichtschwer. Fertiggestellt von Ludwig Krönung kam die ersteRhönlerche am 7. Dezember 1953 in die Luft. Zudieser Zeit arbeitete Kaiser schon bei EgonScheibe in Dachau am Zugvogel. Die Ka 5, dieKaiser 1954 bei Scheibe entwickelte, war dieerste Konstruktion mit einem NACA-Laminarprofil. Sie ist unter dem Namen Scheibe"Zugvogel 1" bekanntgeworden.1954 wurden im Hause Scheibe Flugzeugbau GmbH weiterhin der L-Spatz 55 fertiggestellt, der vorwiegend fürden Vereinsbetrieb konstruiert war. Der Zugvogel I hingegen war für den Leistungssegelflug ausgelegt und hattenoch eine Vorpfeilung (negative Pfeilung) der Flügel, die Kaiser noch bis zur ASK 13 anwendete. Mit seinen 16 mSpannweite war er den vergleichbaren Mustern überlegen. Es wurden nur 8 Exemplare gebaut. 1955 gewann HannaReitsch in Oerlinghausen die Deutschen Meisterschaften.Vom Zugvogel II wurden nur zwei Exemplare gebaut,es entfiel die Vorpfeilung des Flügels. Beim ZugvogelIIIa wurde die Spannweite auf 17 m vergrößert,während der Rumpf in etwa beibehalten wurde. VomZugvogel IIIa wurden etwa 30 Stück hergestellt.Der Zugvogel IIIb bekam dann im Jahr 1963 einenneuen flachen Rumpf, der damals viel Anklang fand.Es wurden ca. 40 Stück gebaut.Unter dem Einfluß der neuen Regel für dieStandardklasse entstand 1959 eine 15-Meter-Version des Zugvogels, der Zugvogel IV.Aufbauend auf den Erfahrungen der Zugvogelreihe und verschiedenen Spatzen wurde 1961 die SF 26 gebaut. DerRumpf wurde vom Spatz abgeleitet, der Flügel war dreiteilig.1964 fand dann der Erstflug der SF27a statt. Als Konkurrent für dieKa 6e wurden etwa 120 Stückgebaut. Ein einziges Muster die SF27b hatte 17 m Spannweite. DerRumpf ist vom Zugvogel IIIbabgeleitet und etwas kürzer. DerFlügel bekam das seither vielverwendete Wortmann-Profil FX61-184. Das Höhenruder wurde alsPendelleitwerk ausgeführt.Auch Helmut Reichmann flog in seinen jungen Jahreneine SF 27aAus der SF 27 baute Alois Obermayer (Flugplatz Illertissen) einen der erstenMotorsegler mit einem im Rumpfversenkbaren Klapptriebwerk mit derBezeichnung Illerschwalbe. DieIllerschwalbe wurde als Einzelstück gebaut.Herr Obermayer beauftragte die Fa.Scheibe in Dachau zur Herstellung desfolgenden Rohbaus:1. Der Flügel, sollte das Profil der SF27aufweisen und ein Gesamtgewicht von ca.420 kg tragen können (verstärkter Holm).2. Weiterhin bestellte Herr Obermayer einSF27 Bugteil des Rumpfes im Rohbau, aus dem die Rohre nach hinten heraus ragten und ein SF27 Rumpf-Hinterteilim Rohbau (Leitwerk) aus dem die Rohre nach vorne herausragten.Nachdem alle Teile geliefert wurden, baute Herr Obermayer das Rumpf-Vorderteil und das Rumpf-Hinterteilzusammen und ein Klapp-Triebwerks-Mechanismus mit einem Hirth F10 - Verbrennungsmotor mit 500 cccm bei26PS, ein. Später wurde dieser Motor durch einen Hirth 2 Zylinder mit 640 ccm bei 38 PS ersetzt. HerrObermayer ließ die so erstellte Illerschwalbe als Einzelstück mit beiden Motorvarianten zulassen und ließ sich einMusterschutz auf dieses Klapptiebwerkskonzept geben. Die Illerschwalbe hatte dabei ein teilweise einziehbares Hauptfahrwerk um beim Vergessen des Ausfahrens keineBauchlandung zu machen. Das Konzept gefiel der Fa. Scheibe so gut, daß sie die Illerschwalbe in einermodernifizierte Version als SF27MA und später SF27MB in Kleinserie (zusammen ca. 30 Exemplare) "nachbaute".